Die Phakoemulsifikation ist eine chirurgische Methode zur Behandlung des Grauen Stars (Katarakt), bei der die trübe Augenlinse mittels Ultraschallenergie zertrümmert, verflüssigt und anschliessend abgesaugt wird. Danach wird typischerweise eine künstliche Intraokularlinse (IOL) implantiert, um die Sehkraft wiederherzustellen. Der Eingriff erfolgt meist minimalinvasiv durch sehr kleine Schnitte und gilt heute als Standardverfahren der modernen Kataraktchirurgie.
Die Methode der Phakoemulsifikation wurde erstmals 1967 vom US-amerikanischen Augenarzt Charles Kelman eingeführt. Kelman entwickelte die Technik ursprünglich inspiriert von Ultraschallinstrumenten aus der Zahnmedizin, um eine schonendere und schnellere Erholung nach Kataraktoperationen zu ermöglichen. Obwohl zu Beginn skeptisch betrachtet, setzte sich die Phakoemulsifikation seit den 1980er-Jahren international zunehmend durch und ersetzte in den folgenden Jahrzehnten weitgehend die traditionelle extrakapsuläre Kataraktextraktion (ECCE).
Heute ist die Phakoemulsifikation weltweit die am häufigsten angewandte Methode zur operativen Behandlung des Grauen Stars. Jährlich werden weltweit mehrere Millionen Eingriffe mit dieser Technik durchgeführt. Sie zeichnet sich durch hohe Sicherheit, kurze Operationszeiten und eine rasche postoperative Rehabilitation aus.