Nach der Kataraktoperation (Grauer Star)
Nach einer Operation des Grauen Stars stellen sich oft Fragen zu Heilungsverlauf, Verhaltensregeln und möglichen Komplikationen. Hier gibt es alle relevanten Informationen von den ersten Schritten nach der Operation bis zu hilfreichen Tipps für eine schnelle Genesung.

- Was passiert direkt nach der Operation des Grauen Stars?
- Heilungszeit nach der Operation und Sehschärfe
- Verhalten in den ersten Wochen
- Therapie und Nachkontrollen
- Risiken und Komplikationen der Kataraktoperation
- Tipps für eine schnelle Genesung
- Langfristige Pflege und Lebensqualität
- Häufig gestellte Fragen
Was passiert direkt nach der Operation des Grauen Stars?
Direkt nach der Kataraktoperation (Grauer-Star-OP) wird das operierte Auge mit einem Verband oder einer transparenten Schutzschale abgedeckt, um es zu schützen. Typische Symptome unmittelbar nach dem Eingriff sind verschwommenes Sehen, ein leichtes Fremdkörpergefühl oder eine milde Reizung im Auge. Dies ist völlig normal und kein Grund zur Sorge.
Oft bemerken Patient:innen eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit und gelegentlich tränende Augen. Erste Massnahmen umfassen die Anwendung von Augentropfen, welche Entzündungen vorbeugen und die Heilung fördern. Das wichtigste ist: nicht in den Augen reiben.
Viele Patient:innen bemerken in den ersten Wochen nach der Operation sogenannte “Dysphotopsien“. Dabei handelt es sich um ein glitzern oder flackern, oder einen dunkeln Bogen im seitlichen Gesichtsfeld. Diese Gesichtsfeldstörungen verschwinden in den überwiegenden Fällen wieder.
Wenn Sie starke Blitze, Russregen oder Schatten sehen muss die Netzhaut genau untersucht werden, um eine Netzhautablösung auszuschliessen.
Heilungszeit nach der Operation und Sehschärfe
Die komplette Heilungszeit nach einer Kataraktoperation beträgt typischerweise etwa 4 Wochen. In den ersten Tagen kann die Sicht noch verschwommen sein. Dies liegt daran, dass das Auge sich zunächst an die neue Kunstlinse gewöhnen muss und die Hornhaut nach dem Eingriff noch leicht geschwollen sein kann.
Innerhalb weniger Tage verbessert sich die Sicht jedoch spürbar. Erst nach vollständiger Heilung (etwa nach 4 Wochen) ist es sinnvoll, eine neue Brille anzupassen, falls dies nötig ist. Bis dahin kann die Sehschärfe schwanken, was völlig normal ist.
Verhalten in den ersten Wochen
In den Wochen nach der Kataraktoperation sollten bestimmte Verhaltensweisen beachtet werden, um die Heilung optimal zu unterstützen.
- Körperliche Anstrengunen: Patient:innen sollten körperliche Anstrengungen wie schweres Heben oder Sport vermeiden, um Druck auf das Auge zu verhindern.
- Wasser, Wind und Staub: Auch Wasserkontakt, insbesondere Schwimmen und Sauna, sowie direkte Staub- oder Windexposition sind für mindestens zwei Wochen nach der Operation zu vermeiden.
- Druck und Augen reiben: Es ist wichtig, das Auge nicht zu reiben und keinen Druck auf das operierte Auge auszuüben.
Erlaubte Aktivitäten umfassen hingegen leichte Hausarbeiten, Spaziergänge und Lesen in angenehmem Licht. Beim Aufenthalt im Freien wird empfohlen, eine Sonnenbrille zu tragen, um das operierte Auge vor Sonnenlicht, Wind und Staub zu schützen.
Therapie und Nachkontrollen
Ein wichtiger Bestandteil der Nachsorge sind die vom Augenarzt oder der Augenärztin verschriebenen Augentropfen oder Salben. Diese Medikamente reduzieren das Risiko einer Entzündung und unterstützen die Heilung. Die genaue Dauer und Häufigkeit der Anwendung werden individuell festgelegt und sollten strikt eingehalten werden.
Ebenso bedeutend sind die vereinbarten Nachkontrolltermine, bei denen das Auge gründlich untersucht wird. Dabei werden insbesondere die Position und Klarheit der Kunstlinse, der Heilungsverlauf sowie der Augeninnendruck überprüft. Durch diese regelmässigen Kontrollen können eventuelle Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Risiken und Komplikationen der Kataraktoperation
Die Kataraktoperation zählt zu den sichersten chirurgischen Eingriffen. Dennoch können in seltenen Fällen Komplikationen auftreten. Häufige, aber harmlose Symptome nach der OP umfassen kleine Blutergüsse am Auge, trockene Augen oder leicht verschwommenes Sehen in den ersten Tagen. Diese Beschwerden legen sich meist von selbst.
Seltene, aber ernstere Komplikationen sind beispielsweise eine Netzhautschwellung (Makulaödem), eine Netzhautablösung oder Infektionen (Endophthalmitis).
Warnzeichen für ernste Komplikationen sind Sehverschlechterung, starke Schmerzen oder Lichtblitze. Diese Symptome erfordern eine sofortige augenärztliche Untersuchung.
Tipps für eine schnelle Genesung
Für eine rasche und problemlose Genesung nach der Kataraktoperation sollten Patient:innen die Anweisungen der behandelnden Augenärzt:innen genau befolgen. Dazu gehören die konsequente Verwendung der verschriebenen Augentropfen, Vermeidung von Belastungen und irritierenden Einflüssen sowie das Einhalten aller Kontrolltermine.
Langfristige Pflege und Lebensqualität
Nach der abgeschlossenen Heilung sind gelegentliche Kontrollen der Augen weiterhin empfohlen. Insbesondere sollten Sie bei neuen Symptomen, z.B. erneuter Sehverschlechterung einen Kontrolltermin vereinbaren.
Nach einer Kataraktoperation erfahren die meisten Patient:innen eine erhebliche Steigerung der Lebensqualität, da das verbesserte Sehvermögen zu mehr Unabhängigkeit und Lebensfreude beiträgt.
Häufig gestellte Fragen
Einige Patient:innen bemerken nach der Operation des Grauen Stars, dass das Sehen sich verändert hat. Es kommt nun wieder mehr Licht ins Auge hinein, was grundsätzlich eine bessere Sehschärfe und ein besserer Kontrast des Sehens auch bei wenig Licht bedeutet.
Gleichzeitig kann es aber auch sein, dass Sie bei viel Licht nun eher eine Sonnenbrille benötigen. Das ist normal.
Unmittelbar nach der Operation bemerken einige Patient:innen störende visuelle Phänomene (sogenannte Dysphotopsien) insbesondere an der Seite des Blickfeldes, die mit der Optik und insbesondere mit den Rändern der Kunstlinse in Verbindung gebracht werden. In über 90% der Fälle normalisieren sich diese anfangs störenden visuellen Phänomene in den ersten Monaten nach der Operation des grauen Stars.
Oft erreichen Patient:innen schon am ersten Tag nach der Katarakt-Operation eine volle Sehschärfe. Wenn die Linsentrübung (Grauer Star) weit fortgeschritten oder die Hornhaut vorbelastet ist kann der Heilungsverlauf etwas länger dauern. Dann ist das Sehen in den ersten Tagen noch verschwommen.
Bei der Grauen Star Operation werden die Operationszugänge (Wunden) nicht vernäht sondern schliessen sich selber. Direkter Druck auf das Auge kann die Wundheilung stören und erhöht auch das Risiko einer Infektion.
Das wichtigste ist deshalb, dass Sie nach der Operation nicht direkt ins Auge fassen und nicht im Auge Reiben.
Um Verunreinigungen oder übermässigen Kontakt mit Krankheitserregern zu minimieren sollten Sie in den ersten Tagen nach der Operation zudem nicht in direkten Kontakt mit Verunreinigungen kommen, also z.B. nicht baden. Es wird ebenfalls empfohlen, starke körperliche Anstrengungen zu meiden.
Bereits unmittelbar nach der grauen Star Operation dürfen Sie lesen. Es ist aber normal, dass das Sehen direkt nach der Operation noch nicht klar ist.
Die Augentropfen nach der Grauen Star Operation sind wichtig, um die Entzündung zu behandeln und einen ungestörten Heilungsprozess zu gewährleisten. In den meisten Fällen werden wir Sie bitten, diese Tropfen für mehrere Wochen anzuwenden.
Infektionen (Endophthalmitis) nach einer Grauen Star Operation sind sehr selten (1:2‘000). Im unwahrscheinlichen Fall einer Infektion ist es jedoch von höchster Bedeutung, dass die Infektion so bald wie möglich erkannt und behandelt wird.
Typischerweise zeigen sich die Symptome einer Infektion erst ein paar Tage nach der Infektion. Frühe Zeichen sind eine erneute Veschlechterung des Sehens, Floater, Rötung der Augen oder Schmerzen.
Sollten Sie nach einer Augenoperation solche Symptome verspüren müssen Sie für eine frühzeitige Kontrolle bei einer Augenärzt:in vorstellig werden.
In seltenen Fällen reagiert die Netzhaut auf die Katarakt Operation mit einer Schwellung. In Fällen einer zusätzlichen Netzhauterkrankung oder bei Patient:innen mit Diabetes kommt es häufiger zu einem Makulaödem (Schwellung der Netzhautitte). Oft dauert es viele Wochen, bis diese Schwellung ganz zurück geht und sich damit die Sehkraft erholt.
Bei der Katarakt Operation wird die trübe Linse aus ihrem natürlichen Halteapparat (Kapselsack) entfernt. Nach vollständigem Entfernen der natürlichen Linse erfolgt die Implantation der Kunstlinse in den Kapselsack, der während der Operation erhalten bleibt.
Da es sich beim Kapselsack um eine natürliche Struktur handelt kann sich dieser im weiteren Verlaufe des Lebens verändern und an Stabilität verlieren. So kann die implantierte Kunstlinse nach der Operation verrutschen. Dies führt in vielen Fällen zu einer Veränderung der Brechkraft des Auges und damit zu stark verschwommenem Sehen.
Ist die implantierte Kunstlinse sehr stark verrutscht muss sie in einer weiteren Operation neu fixiert oder durch ein alternatives Linsenimplantat ersetzt werden. Dies ist jedoch eine Seltenheit im Vergleich zur hohen Anzahl von Patient:innen, bei denen die erste implantierte Kunstlinse für den Rest des Lebens stabil bleibt.
Haben Sie weitere Fragen zur Kataraktoperation oder möchten Sie einen Beratungstermin vereinbaren? Unser Team der FIRST SIGHT Augenpraxis direkt am Hauptbahnhof Zürich steht Ihnen gerne zur Verfügung.
Wir bieten Ihnen eine ausführliche, individuelle Beratung – von der Wahl des optimalen Linsenimplantats bis zur Nachsorge – damit Sie gut informiert und beruhigt in Ihre Grauer-Star-OP gehen können.
Weiterführende Informationen
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